Als Pflegestelle bekommt man nicht die auf den Fotos sichtbaren knuffigen, gesunden Wonneproppen. Nein – oftmals sind es kranke kleine Wesen, verwurmt mit Durchfall, verklebten Augen, unterernährt, ängstlich.
Ein Wurf von fünf bildhübschen kleinen Mäuslein kam zu mir, zu dem Zeitpunkt etwa 7-8 Wochen alt. Sie waren aufgeweckt, verspielt und neugierig, aber allesamt mit Durchfall, so dass ich direkt beim Tierarzt anrief und als Notfall eingeschoben werden sollte.
Also haben wir die kleinen zuckersüßen Babies in die große Transportbox gepackt und sind fix losgefahren. Nun waren wir allerdings nicht er einzige Notfall an diesem Tag, also war Warten angesagt. Und wir warteten. Und warteten. Und warteten immer noch … Insgesamt fast zwei Stunden.
Wisst ihr was passiert, wenn Babies mit Durchfall zwei Stunden warten? Eingesperrt in einer Box – aneinandergepresst vor Angst?
Genau. Aus drei schwarz-weißen und zwei bunten Kätzchen wurden einheitlich braune, klebrige Klumpen. Was für eine Freude, als wir endlich dran waren. Zu dritt mit Handschuhen bis zu den Ellenbogen haben wir Kätzchen für Kätzchen aus der verseuchten Box geholt, notdürftig gesäubert, gewogen, mit Wurmmittel behandelt und in eine saubere Box gesetzt.
Dann habe ich meine Box sauber gemacht, die innenliegende Decke der Mülltonne geschenkt und bin mit fünf völlig erschöpften Babies wieder nach Hause gefahren.
Nun muss man wissen, dass Babies mit Durchfall zwar gewillt sind, die Katzentoiletten aufzusuchen, es aber nicht immer schaffen. Mein Bad ist weiß. Ich korrigiere: Mein Bad WAR weiß. Dreimal pro Tag Badezimmer putzen, Babies ein wenig putzen … Denn nach einem Wurmmittel wird Durchfall zunächst schlimmer bis es besser wird.
Aber als es schließlich besser und dann gut wurde, war das mehrmalige Schrubben im Bad Geschichte und die Babies durften endlich das Haus erkunden und die großen Kater kennenlernen. Und wenn das passiert, ist hier Leben in der Bude. Aber das ist eine andere Geschichte … 😉