Geschichte der nächtlichen Bettflucht

Pflegestelle für extrem scheue und ängstliche Katzenkinder zu sein ist eine große Herausforderung, denn es dauert sehr lang bis die kleinen Fellnasen ihre Angst vor den Menschen verlieren. Man braucht Geduld, Ruhe – und manchmal auch große Flexibilität. So bei meinen derzeitigen kleinen Gästen, zwei Brüdern, jetzt ca. 6 Monate alt. Den kleinen Grautiger nannten wir Sammy, seinen rabenschwarzen Bruder Denny. Sie sind seit ca. 4 Wochen bei mir.

Und dann passierte vergangene Nacht folgendes:

In meinem Alter ereilt einen ja nun unvermeidbar die nächtliche Bettflucht (hier: 1.30 Uhr). Also hab ich mich – im Adamskostüm – ins Bad geschleppt, das kleine Licht angemacht und wurde dort, ebenfalls wie immer, nicht nur von der ersehnten Kloschüssel erwartet, sondern auch von Kimba und Wollemann, meinen eigenen großen Katern. Irgendwie verbinden die Jungs meine Toilettengänge immer mit Leckerlies …
In Kimbas Windschatten der kleine Sammy. Flanke an Flanke. Ich hab meinem Kimba kurz den Rücken gestreichelt und weil Sammy direkt daneben stand ihm auch bevor er begriff was gerade passierte. Er war verwirrt, starrte mich mit seinen riesigen Augen an … und ließ sich fallen. Und dann hockte ich wie Gott mich schuf mitten in der Nacht im Bad und habe minutenlang dieses kleine scheue Männlein gekrault. Er schnurrte vor wohligem Behagen, immer bereit, sofort die Flucht zu ergreifen. Brüderchen Denny kam irgendwann dazu und hat sich nur noch gewundert ob des „Verrates“ seines Bruders, hat er sich doch vorgenommen, dass Menschen einfach total doof sind. Muss ein tolles Szenario gewesen sein mitten in der Nacht, aber ich hab mich gefreut wie Bolle. Das war kein „babystep“ – das war ein Siebenmeilenstiefel!!!

Und nun wünsche ich allen Lesern mit ihrem Kopfkino einen tollen Tag. 😉

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