Aynurs Reise: Von der Freigängerin zur geliebten Familienkatze
Frühjahr 2011 – 01.10.2024
Aynur wurde im Frühjahr 2011 geboren. Gemeinsam mit ihrem Katerfreund Aysun und ihren Geschwistern lebte sie im Garten eines älteren Mannes, der die Katzen draußen fütterte. Sie verbrachten sonnige Tage auf dem Dach eines Holzschuppens und genossen ihr freies Leben.
Doch eines Tages änderte sich alles: Der Besitzer des Gartens kam ins Krankenhaus und zog später in ein Pflegeheim, wo er verstarb. Seine Familie wollte sich nicht um die Katzen kümmern, sodass sie ein neues Zuhause brauchten. Die Katzenhilfe fing die Tiere ein und brachte sie in eine Pflegestelle.
Ein neues Zuhause für Aynur und Aysun
Aynur und Aysun konnten zunächst gemeinsam in eine Pflegestelle ziehen, doch sie blieben länger als ihre Geschwister, die bald vermittelt wurden. Schließlich landeten sie im Katzengarten, wo ich die beiden zum ersten Mal sah. Über die Katzenhilfe kamen sie dann zu mir – als Dauerpflegestelle.
Anfangs war Aynur scheu und distanziert. Doch Schritt für Schritt begann sie Vertrauen zu fassen. Zunächst lebte sie mit zwei jüngeren Katzen zusammen. Als Aysun vier Wochen später nachzog, war die Freude groß: Die beiden kuschelten viel und schienen glücklich, wieder vereint zu sein.
Von der scheuen Katze zur Schmusequeen
Die Eingewöhnung war nicht immer einfach. Aynur war anfänglich unberechenbar und biss gelegentlich – aus Angst oder in Momenten der Überforderung. Doch mit der Zeit lernte sie, sich zu entspannen. Nach ihrem letzten Biss kletterte sie noch am selben Abend zu mir ins Bett, um sich an mich zu kuscheln. Von da an schlief sie regelmäßig bei mir, oft auf meinem Kopfkissen, wo sie schnurrte und an meinen Haaren zupfte.
Mit Geduld und Liebe wandelte sich Aynur von einer scheuen, freilebenden Katze zu einer gemütlichen Couchpotato. Sie entwickelte Vorlieben für bestimmte Snacks, wie Katzenmilch und 40%-Quark, und fand Freude daran, sich kleine Spiele auszudenken. Sie begann sogar, auf ihren Namen zu hören.
Eine treue Begleiterin
Aynur liebte es, Zeit mit mir zu verbringen. Egal, ob ich auf dem Sofa saß, im Liegestuhl auf dem Balkon lag oder am Esstisch aß – sie war immer an meiner Seite. Besonders spannend fand sie meinen Teller, vor allem wenn etwas darauf lag, das sie mochte. Ihr Durchsetzungsvermögen war beeindruckend: Wenn sie nicht durfte, machte sie lautstark klar, was sie wollte.
Im Laufe der Zeit gewöhnte sie sich auch daran, in den Transportkorb zu steigen und beim Tierarzt ruhig zu bleiben. Obwohl sie mit chronischem Katzenschnupfen zu kämpfen hatte, war sie tapfer und lernte sogar, Medikamente und Inhalationen zu akzeptieren.
Schwierige Zeiten und ein tapferes Herz
Nach über zwei Jahren ereilte Aynur das erste ernsthafte gesundheitliche Problem. Kurz vor Weihnachten musste sie notfallmäßig behandelt werden, da sie das Essen verweigerte. Dank der Tierärztin fanden wir eine Lösung, und sie erholte sich. Leider stellten sich bald erhöhte Nierenwerte ein, sodass spezielles Futter nötig wurde. Trotz der Einschränkungen genoss sie ihr Leben weiterhin in vollen Zügen.
In den letzten Monaten traten vermehrt gesundheitliche Probleme auf, doch Aynur kämpfte tapfer. Ihre Art, trotz allem Freude zu zeigen und ihren Alltag zu genießen, war beeindruckend. Bis zuletzt hielt sie an ihren Ritualen fest, verbrachte Zeit mit ihren Katzenfreunden und kuschelte auf meinem Kopfkissen.
Ein bleibender Eindruck
Nach fast drei Jahren gemeinsamer Zeit musste ich sie schweren Herzens gehen lassen, als ein Tumor diagnostiziert wurde, der nicht behandelbar war. Aynur hat bis zum Schluss gekämpft und das Leben genossen. Ihre liebevolle Art und ihr einzigartiger Charakter hinterlassen eine Lücke, die niemand füllen kann.
Aynur, meine „Super Cat“, wird immer ein Teil von uns bleiben – eine Katze, die glänzte wie ein schwarzer Lackschuh und unvergessen bleibt.